Wertstoffhof Savitsstraße

Wertstoffhof Savitsstraße

Das peripher gelegene Grundstück wird zweiseitg von Straßen tangiert. Im Norden schließt ein städtischer Gartenbaubetriebshof an, im Süden sollte eine möglichst große Grünfläche als Teil einer überörtlichen Schneise frei bleiben.
Daraus ergab sich die räumliche Anordnung als Einbahn-Betriebsform mit getrennter Zu- und Abfahrt, die nur einen schmalen Grundstücksstreifen in Anspruch nimmt, und damit einen breiten Grünzug ermöglicht.
Von den ersten Anfängen der Entwurfsüberlegungen an stand der programmatische Gedanke eines schonenden Umgangs mit natürlichen Resourcen im Vordergrund. Die Bebauung führt diesen ökologischen Ansatz konsequent weiter. Mit Ausnahme der (aus Brand- und Explosionsschutzgründen) betonierten Problemstoffbox sind alle übrigen Gebäude in Holzständerbauweise ausgeführt.

„Dabei kommt Holz in verschiedenster Form als Vollholz, Leimholz, BFU- und OSB-Platten - also gewissermaßen im primären und verdichteten Aggregatszustand zum Einsatz: eine kongeniale bauliche Umsetzung des primären Verwendungszweckes der Anlage, nämlich scheinbaren Abfall soweit wie möglich einer Wiederverwertung zuzuführen.“ (Beurteilung zum Holzbaupreis)

Eine weitgehend geschlossene Sichtbetonaußenwand grenzt die Anlage nach außen ab. Auf ihr werden Holzträger einheitlichen Querschnitts gelegt, die sich innen auf stoßunempfindliche Stahlrohrstützen abstützen. Im Bereich der überdachten Container-Stellplätze werden diese im Zusammenhang mit größeren Anforderungen an die Spannweite mit Rundstahl unterspannt.
Das in Längsrichtung geneigte Pultdach reagiert auf die unterschiedlichen Höhenanforderungen, beginnend mit dem Büro und den Sozialräumen einerseits und der „Trödelhalle“ andererseits, bis zu den gedeckten Containerabstellplätzen, die mit LKW zu befahren sind. Mit seiner Begrünung nimmt es den Dialog mit der umgebenden Landschaft auf und führt den ökologischen Entwurfsansatz weiter.

Projektdaten
Bauherr: 

Landeshaupstadt München, Amt für Abfallwirtschaft
vertreten durch das Baureferat

Standort: 
München
Planung – Fertigstellung: 
1995 - 1998
Leistungen: 
LPH 2 - 8
Team: 

Volker Weykopf

Fotografien: 
Peter C. Horn, Stefan Müller-Naumann
Publikationen: 
Architektouren
2000
Bayerischer Holzbaupreis - Anerkennung
1998