U-Bahn Station München Gern

Der U-Bahnhof Gern ist die erste Station im Zuge der Verlängerung der Linie U1 mit dem Ziel Olympia-Einkaufszentrum. Der bestehende Abschnitt bis zum Rotkreuzplatz ergab keine gestalterischen Vorgaben oder Anknüpfungspunkte.

Die Rohbaugeometrie war zum Zeitpunkt der Beauftragung festgelegt. Deren markanteste Besonderheit ist, dass die im Bahnsteigbereich an sich große Raumhöhe, durch einen etwa mittig angeordneten, waagrechten Betonaussteifungsrost mit quadratischen Öffnungen optisch kaum wahrnehmbar ist.
Die regelmäßigen Öffnungen sind Ausgangspunkt für die Leitidee zum Licht- und Raumkonzept. Eingehängte, weiße, pyramidenförmige Leuchtschirme im dunklen Umfeld sollen den Eindruck vermitteln, als würde natürliches Licht über Öffnungen in der Decke eintreten und durch Trichter weitergeleitet, auf den hellen Boden des Bahnsteiges fallen. Im Zwischengeschoss und in den verbindenden Treppenräumen bestehen die Wandbekleidungen aus opakem Verbundsicherheitsglas und werden mit Lichtbändern begleitet und hinterleuchtet. Das zunächst fragil erscheinende Material ist auf Grund seiner technischen Optimierung einerseits schlagfest und andererseits verschmutzungs- und sprayabweisend.

Im Bahnsteigbereich bekleidet ein Band aus bedruckten Glasplatten mit Texten und Bildern aus der Entstehungszeit Gerns die dunklen Betonwände. Einerseits wird die Stadterweiterung als städtebauliches und architektonisches Thema behandelt, andererseits stellen Zitate zur Malerei am Ende des 19. Jahrhunderts den Bezug zu Straßennamen in Gern und dessen Ruf als historisches Künstlerviertel her.