Ein typischer Einfirsthof mit Wohnteil und Ökonomie unter einem Dach, früher Pfarrhof, bot viel Raum im Stall- und Scheunenteil. Das bauliche Umfeld mit der danebenliegenden, ehemaligen Pfarrkirche und die Lage nahe am Seeufer prägt die reizvolle landschaftlich-städtebauliche Situation. In das vorhandene Volumen sollte ein Pfarrheim mit einem Saal, auch für kommunale Zwecke, eingebaut werden.
Zielsetzung war, die äußere Hülle so wenig wie möglich zu verändern, lediglich Verunstaltungen aus der Nachkriegszeit sollten beseitigt werden, den wertvollen Dachstuhl sichtbar zu lassen und die notwendigen Einbauten ablesbar zu machen.
Die Decken- und Wandkonstruktionen für den ehemaligen Stall wurden abgebrochen, so dass ein großer, zweigeschossiger Innenraum entstand. Massive weiße Wände und Decken umschließen ohne Kontakt zur historischen Außenwand die Gruppen- und Nebenräume im Erdgeschoss. Die notwendigen Anschlüsse der Decke an die Außenwand sind plastisch und oberflächenmäßig abgesetzt. Damit ist eine gestalterische Differenzierung von alter Hülle und neuem Kern gegeben. Der Saal nimmt den Großteil des Obergeschosses ein und wird ebenso wie das zweigeschossige Foyer vom originalen, barocken Dachstuhl geprägt.
Katholische Kirchenstiftung Christkönig Wessling
vertreten durch Diözesanbauamt Augsburg
Dagmar Rother, Hubert Schweigard