Die Autobahnmeisterei Holzkirchen liegt an der A8 München – Salzburg, der ältesten Autobahnstrecke Deutschlands. Von den originalen Gebäuden aus den 1930er Jahren blieb nur das Betriebsgebäude mit Werkstatttrakt erhalten.
Die späteren Erweiterungen und Ersatzbauten sind inzwischen erneuerungsbedürftig geworden und sollen auf der Basis eines Erneuerungskonzeptes in mehreren Etappen bei laufendem Betrieb nach finanziellen Möglichkeiten ersetzt werden.
Für den aktuellen Bedarf wurden als erste Bausteine eine Einstellhalle für große LKWs mit Pflegegeräten wie Schneepflug, etc. und eine Halle für kleinere Fahrzeuge und Geräte realisiert. Die landesweite Typologie für Autobahnmeistereien sieht dafür eine „Große Halle“ bzw. eine „Kleine Halle“ vor.
Der Unterschied besteht in der Breite bzw. Höhe der Tore und der haustechnischen Ausstattung. Die Große Halle wurde parallel zur B 318 als Begrenzung des Hofraumes geplant. Aufgrund ihrer Außenwirkung ist sie hochwertiger als üblich, mit einer hinterlüfteten Bekleidung aus kontrolliert korrodierenden Stahlplatten ausgeführt. Ihr erdiger Farbton ist einerseits mit dem gelb gefärbten Putz des historischen Betriebsgebäudes verwandt und bietet andererseits einen naturnahen Hintergrund für die straßenbegleitende Bepflanzung.
Mit der parallel situierten Kleinen Halle wird ein begrünter Hof gebildet. Typologisch mit der großen Halle verwandt, aber zweiseitig mit Toren „geöffnet“, unbeheizt und einschalig aus Betonfertigteilen konstruiert, stellt sie farblich eine wohlkalkulierte farbliche Differenz dar.
Damit ist ein formal auf wenige Elemente beschränktes minimalistisches Gebäudekonzept umgesetzt, für die folgenden neuen Gebäude stilbildend und in einem spannungsreichen Verhältnis zur ländlich-traditionalistischen Architektur der Vorkriegszeit.
Bundesrepublik Deutschland, vertreten durch Autobahndirektion Südbayern
Markus Mühlbach, Christian Rogner, Erik Stößel