Dokumentationszentrum Obersalzberg

Der Obersalzberg bei Berchtesgaden war über Jahrhunderte bergbäuerliches Siedlungsgebiet. Während des „Dritten Reiches“ mutierte er zum „Führersperrgebiet“ und wurde zum zweiten Regierungssitz Hitlers ausgebaut. So verfügt der Obersalzberg heute noch über eine Bunkeranlage von rund 4km Weglänge.
 
Die Dokumentationsstätte informiert den Besucher wissenschaftlich fundiert über Ereignisse und politische Zusammenhänge der Epoche. Durch historisch-politische Bildung soll die totalitäre Gefährdung moderner Gesellschaften aufgezeigt werden.

Es ist ein historischer Lehrpfad entstanden, der seine Unterstützung durch das Ensemble der Ausstellungsanlage erhält. Dieses besteht aus einem leichten, lichten Pavillon mit zwei Ebenen, teilweise auf Gebäuderesten des ehemaligen Gästehauses entstanden und dem in die Dokumentation mit einbezogenen Teil der Bunkeranlage. Ein langgestreckter Korridor verbindet Pavillon und Bunker.

Die Dokumentationsstätte ist keine auf spektakuläre Formen hin angelegte Überwältigungsinszenierung.
Der Weg des Besuchers führt von oben nach unten, von der Höhe des Obersalzbergs (Galerie) in die Niederungen des Dritten Reiches (Erdgeschoss) und dann in den Abgrund des Zweiten Weltkrieges (Bunkeranlage), sozusagen vom Himmel in die Hölle und dann wieder zurück ans Licht und in die Gegenwart, in eine grandiose Natur und in die Realität mit einer rechtsstaatlich demokratisch verfassten Gesellschaft.

Die Einrichtung der Ausstellung bespielt das Volumen des Pavillons auf zwei Ebenen mit leichten Passarellen, Stellwänden und Nischen in einer unaufgeregten Haltung:
Architekturmodelle der zahlreichen Nazibauten am Obersalzberg sind hier ebenso zu sehen, wie Fotos, Videos, reproduzierte Dokumente und Originalgegenstände. Zwei Räume der Bunkeranlage wurden mit zusätzlichen Einbauten versehen. Dadurch entstanden ein Audio- und ein Videoraum.